Vorstellung Best-Practice Beispiel aus Wallertheim!
Vorstellung Best-Practice Beispiel aus Wallertheim!
Nach der Kommunalwahl 2019 hatte sich der Ortsgemeinderat unter Ortsbürgermeisterin Karla Martin engagiert und mit Weitblick über die Folgenutzung des ehemaligen Gemeinde-Grundstücks in der Schimsheimer Straße umfangreich Gedanken gemacht und die entsprechenden Weichen gestellt. Ziel war es, dass das Grundstück für ein "Barrierefreies Wohnprojekt" genutzt wird. Nachdem der finale Investor mit dem besten Konzept gefunden wurde konnte Ende 2020 das Grundstück veräußert werden. Im August 2024 war es dann soweit und das 15 Parteienhaus konnte bezogen werden.
Heute leben hier 20 Personen. Das Durchschnittsalter beträgt ca. 78 Jahre. Mit diesem Projekt wurde ein Angebot geschaffen, bis ins sehr hohe Alter in Wallertheim barrierefrei und mit Service-Angeboten leben zu können.
Dies ist eine tolle Sache, denn wir sind ein Dorf für alle Generationen.
Das Projekt durfte ich daher als Best-Practice-Beispiel in der letzten Woche bei der Regionalen Pflegekonferenz mit dem Thema "Selbstbestimmt wohnen im Alter" vorstellen. (Auf dem linken Foto siehst du Landrat Heiko Sippel bei der Einführung in die Veranstaltung.
Dorian Depué, Ortsbürgermeister
Anbei der offizielle Text zur Veranstaltung:
Selbstbestimmt wohnen im Alter-
Regionale Pflegekonferenz stellt Modelle für mehr Teilhabe und Barrierefreiheit vor
„Wie können wir es schaffen, dass möglichst viele Menschen im Alter selbstbestimmt im vertrauten Umfeld leben können?“, mit dieser Frage führte Landrat Heiko Sippel in die 20. Sitzung der Regionalen Pflegekonferenz der Kreisverwaltung Alzey-Worms ein. Wohnen mit Teilhabe, Erfahrungsberichte alternativer Wohnformen und die ärztliche Versorgung in einer kommunal betriebenen Hausarztpraxis waren Gegenstände der Sitzung zum Thema „Wohnen im Alter – Lebensqualität im vertrauten Umfeld“. Landrat Sippel betonte, im Landkreis Alzey-Worms wachse die Altersgruppe der über 80-Jährigen künftig stark an und er erklärte: „Der Bedarf an medizinischer Versorgung und Pflege wird deshalb steigen.“ Sippel freute sich, unter den zahlreichen Teilnehmenden der Sitzung einige Bürgermeister*innen zu begrüßen.Petra Mahler von der Landesberatungsstelle Neues Wohnen beim Landesamt informierte über das Programm „WohnPunkt RLP - Wohnen mit Teilhabe“. Das Landesprogramm begleitet Kommunen im ländlichen Raum mit bis zu 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern dabei, Projekte des Wohnens mit Teilhabe umzusetzen. Ziel dabei ist es, professionelle Serviceleistungen und barrierefreien Wohnraum mit Teilhabe zu kombinieren. Dazu werden jährlich bis zu fünf Kommunen ausgewählt , erhalten eine Sozialraumanalyse und werden bei der Konzipierung beraten. Zentral sei dabei die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger sowie die Wahlfreiheit der Bewohnerinnen und Bewohner. Das Programm hat eine besondere Bedeutung für Bürgermeister Hans-Werner Breithausen, der zwei erfolgreiche Wohn-Pflege-Gemeinschaften der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach vorstellte. WohnPunkt RLP hatte eines dieser Projekte für alternatives Wohnen seit 2014 begleitet. Barrierefreiheit spielt auch eine wichtige Rolle beim Wallertheimer Wohnprojekt „Service-Wohnen“. Ortsbürgermeister Dorian Depué schilderte, wie auf einem Grundstück im Ortskern mit zwei leerstehenden Gebäuden 15 Wohnungen für Menschen ab 55 Jahren entstanden sind. Das Grundstück mit einer Bibliothek, einem Veranstaltungsraum und einer Boule-Bahn im Außenbereich wirke der Vereinsamung entgegen. Nötig sei das Projekt gewesen, weil der Anteil von älteren Menschen in Wallertheim steige. Zudem werte das Wohnprojekt den Ortskern auf. Das Deutsche Rote Kreuz fungiert dabei als Servicepartner und lädt die Bewohner und Bewohnerinnen regelmäßig zu gemeinsamen Aktivitäten wie Singen ein. Die demografische Entwicklung wirkt sich auch auf die Verbandsgemeinde Monsheim aus. Da es an potentiellen Nachfolgern bei den bestehenden Hausarztpraxen mangele, betreibt die Verbandsgemeinde das Medizinische Versorgungszentrum für Allgemeinmedizin (MVZ) in Monsheim, führte Geschäftsführer des MVZ Jörg Petry aus. Dort sind zwei Ärzte und sechs Medizinische Fachangestellte beschäftigt, die bis zu 2.500 Patienten versorgen können. Petry hob hervor, dass die Aufgabenverteilung zwischen der kommunalen Verwaltung und der ärztlichen Leitung hier klar getrennt sei. Den Vertreterinnen und Vertretern aus der Kommunalpolitik riet Petry: „Sprechen Sie mit den Hausärzten vor Ort darüber, wann sie in Ruhestand gehen und ob es einen Nachfolger gibt.“